Es verschlägt uns eher selten in den Süden der Elbe, aber für gute Musik und schöne Menschen verließen wir gern unsere gewohnte Umgebung und begaben uns auf das MS Dockville Gelände um beim diesjährigen Spektrum Festival dabei sein zu können. Der Machienenraum und die Red Bull Music Academy Stage sollten uns für satte 7 Stunden mit Künstlern wie Megaloh, Danny Brown, Evian Christ, DJ Adlib, Suff Daddy u.v.m. mehr als gut unterhalten. Lest selbst unter Part I nach, was ihr verpasst habt …Vergangenen Samstag machten wir uns gut vorbereitet & noch besser ausgestattet auf den Weg südlich der Elbe, um reichlich gute Musik und schöne Menschen auf dem Spektrum Festival in Hamburg-Wilhelmsburg zu treffen. Das gar nicht mal so kleine aber immer noch feine Festival sollte unweit der Bushaltestelle Veringstraße (Mitte) stattfinden. So folgten wir der bunten Partymeute aus dem Bus & liefen gen Musik. Nach einer halben Stunde Fußmarsch & unzähligen Bushaltestellen, die man uns nicht empfohlen hatte, fragten wir uns warum es eigentlich keinen Shuttle zum Festival gibt, jetzt wo es doch schon so groß sei. Naja, man kann nicht alles haben. Nächstes mal eben weniger bepackt loslaufen. Als wir dem mutmaßlichen Gelände immer näher kamen, wunderten wir uns doch etwas über die scheppernden Technotöne, mit denen DJ Adlib versuchte das Publikum zu berauschen. Das Eingangsschild um die Ecke zum Hafengrün sorgte dann relativ schnell für Entwirrung und wir begaben uns von dort aus noch mal auf den Weg zum Spektrum. Dieses mal eben mit dem Taxi. Sicher ist sicher.
Auf dem entzückenden Gelände des Spektrum angekommen erklärte uns yours truly, Mojo Resident & korrkter Typ DJ Master Quest, dass wir gegenüber, hinter dem Kunst Camp die Backstage Räume und weitere nette Kollegen treffen würden, die uns einen Interviewtermin mit Suff Daddy eintüten würden. So weit, so schön. Unser musikalischer Auftakt sollte Megaloh sein der mit gewohnter Lässigkeit und gut gelaunt sein aktuelles Album Endlich Unendlich präsentierte und seinen Auftritt bei Markus Lanz Hommage zollte, in dem er den Kai Pflaume swag über Hovas Tom Ford lässig aufdrehte.
Als nächstes sollten uns die Selfmade Jungs 257ers ebenfalls eine knappe Stunde lang bespaßen. Wir fühlten uns angesprochen, als sie uns beschimpften. Sahen ihnen zu, als sie sich in den Schritt fasten und uns zeigten, wie man am Besten französisch performt und wünschten uns hier & da wieder 14 zu sein, damit wir das Ganze ebenso laut feiern können, wie das Publikum in den ersten Reihen.
Mein persönliches Highlight trotz angekündigter Bocklosigkeit von Mr. Brown himself, sollte dann doch ausgerechnet der Auftritt von Danny werden. Danny spuckte wie ein junger ignoranter Gott Zeilen wie
„Say I’m getting old and times running out
Repeating instrumentals tryna figure patterns out
I never leave the house ain’t slept in three days
Popping pills, writing, drinking and smoking haze
Weaving kicks and snares, tryna dodge these hooks
Keepin‘ it original something that’s overlooked.“
Originell ist er. Fernab des typischen Detroiter Boom Bap Sounds ist er allemal und eine schöne Zunge hat er auch. Den Bass dank des Fotograbens tief in mir verankert, schlenderte ich ohne meine Nike Air zu beschmutzen das erste Mal Richtung Red Bull Music Academy Stage um mir den noch jüngeren und unfassbar talentierten Evian Christ anzuschauen. Der 24 Jährige Brite machte durch seine Produktion auf dem aktuellen Kanye Album auf sich aufmerksam. Das bemerkenswerte Soundbrett Names „I’m In It“ stammt nämlich aus seiner Feder. Ich bin beeindruckt und freue mich über Jungspunde, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren und etwas Abwechslung ins Spiel bringen und Live dann auch mal wild auf der MPC für explosives sorgen.
Wir schlendern zurück zur Hauptbühne dem Maschinenraum und schauen uns zum runterkommen die Herren Mount Kimbie an. Mittlerweile ist es stockduster das Spektrum ist wunderschön beleuchtet und wir lauschen den sanften Tönen des Elektro-Duos aus UK. Ich kannte die Jungs nicht und fühlte mich sehr an Bonobo erinnert. Ich mag Bonobo. Einfach mal die Augen schließen, einen anzünden und genießen. Sitzt.
Huch! Schon so spät. Ich wollte doch noch Suff Daddy interviewen! Ab über’s Kunst Camp zum Backstage Gebäude inklusive erneuter Orientierungslosigkeit, nette Menschen suchen, die uns sagen wo wir Suff finden. Suff? Der spielt schon. Ja, ne ok tut er noch nicht aber der ist nicht mehr. Er schaut sich das Gelände an und legt dann los…Dödöö. Hin goes the interview.
Es ist nun halb eins der Rücken macht sich bemerkbar, das Equipment nervt auch langsam und wir verabschieden uns vom schönen Spektrum Festival und freuen uns auf nächstes Jahr. Das Line-Up hat uns dieses Jahr schon beeindruckt und kann nächstes nur besser werden.
Fazit: Die Masse hört Techno, wir aber lieben diesen Boom Bap und sind nächstes Jahr sicher wieder am Start!
Cheers,
Nilli
Nicely written. The detailed journal-like writing style made the column easy and fun to read. Ich finde das Fazit besonders toll. Good job.